Eine Führung durch den Justizpalast ist während der Klassenfahrt nach München bedrückende Geschichtsstunde und beeindruckende Lektion in Architektur und Ästhetik zugleich. Der 1897 fertiggestellte, neobarocke Prachtbau am Stachus ist deutschlandweit einer der prunkvollsten Orte, der je für die Justiz errichtet wurde.
Am 22. Februar 1943 fand im Saal 253 der Schauprozess gegen die Mitglieder der Weißen Rose statt. Der eigens aus Berlin angereiste Präsident des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, sprach hier das Todesurteil über die mutigen Studenten. Ein Todesurteil wegen sechs Flugblättern. Freisler, in dessen Namen insgesamt 2600 Todesurteile vollstreckt und der zum Synonym für Unrechtsjustiz wurde, war der bekannteste Strafrichter des nationalsozialistischen Deutschlands. Ihren Mut zur Freiheit haben die Geschwister Scholl und Christoph Probst noch am Tag der Urteilsverkündung mit dem Leben bezahlt. Eine Dauerausstellung im Gebäude erinnert die Schülerinnen und Schüler an die studentische Widerstandsgruppe. Und sie zeigt eindrücklich, wohin es führen kann, wenn die dritte Gewalt im Staat, die Justiz, ihre Unabhängigkeit verliert.
Im weiteren Verlauf der Führung erfährt die Schulkasse vielerlei Interessantes zur fast hundertdreißigjährigen Geschichte und Bedeutung des Gerichts-und Verwaltungsgebäudes. Angefangen bei der Prinzregentenzeit bis hin zu aufsehenerregenden Prominenten-Prozessen der Gegenwart. Der Gästeführer setzt dem Klassenverbund nicht nur die Entstehungsgeschichte sondern auch die bedeutende Architektur des Gerichtsgebäudes auseinander. Eine Architektur, deren eindrucksvolle Kulisse auch immer wieder Drehort für Krimis und Anwaltsserien ist.
Die 90-120 minütigen, deutschsprachigen Führungen beginnen immer Mittwochs um 15:00 Uhr. HIER geht es zu den Preisen und der Online-Buchung der Tickets.
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