7 Dinge, die Schüler:innen & Lehrer:innen in Berlin auf keinen Fall tun sollten.
Berlin steht auf der Bucket List vieler deutscher und internationaler Schüler:innen und Lehrer:innen ganz weit oben. Wer es dann tatsächlich in die deutsche Hauptstadt schafft, ist aber oftmals enttäuscht, wie auch ein großes Voting bei TRAVELBOOK im Jahr 2019 gezeigt hat. Wir zeigen, welche Tipps Schulfahrten beherzigen sollten, damit der erste Berlin-Besuch trotzdem gelingt. 2019 gab es in Berlin rund 34 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen – das war vor der Corona-Pandemie ein neuer Rekord (Quelle: Statista). Allerdings scheint die deutsche Hauptstadt bei Klassenfahrten zwar große Erwartungen zu wecken, diese werden dann aber oft offenbar nicht erfüllt. So wurde Berlin von den fast 20.000 Teilnehmern der Abstimmung, in der TRAVELBOOK nach der enttäuschendsten Metropole der Welt fragte, 2600 Mal gewählt – so oft wie keine andere der insgesamt 20 zur Auswahl stehenden Städte. Wir haben uns mal ein paar Gedanken gemacht, warum genau das so ist – und Tipps zusammengestellt, wie der erste Berlin-Besuch für Schulfahrten nicht zur Enttäuschung wird. 7 Dinge, die Klassen in Berlin auf keinen Fall tun sollten.
Die erste Berlin-Klassenfahrt – 7 Tipps
- Nicht zu früh in den Tag starten. Schüler:innen und Lehrer:innen tun sich und den Berlinern gleichermaßen einen Gefallen, wenn sie dieses Gedränge erstmal vorüberziehen lassen. Dann sind alle entspannter.
- Keine Innenstadt in Berlin erwarten
Klar, es gibt den Stadtteil Berlin-Mitte. Viele Schulklassen gehen aber automatisch davon aus, dass hier auch die Mitte Berlins ist – aber das stimmt ja nur bedingt. Es ist das Zentrum des östlichen Berlins mit dem alten Kern. Daneben gibt es die City West, die während der Zeit der deutschen Teilung das bedeutendste Geschäftszentrum West-Berlins war. Und dann hat Berlin ja noch zahlreiche Ortsteile mit eigenen Zentren, den sogenannten Kiezen. Die Klassen und Lehrer:innen, die das im Hinterkopf haben, gehen schon viel entspannter ans Sightseeing ran.
- Nicht glauben, die Klasse könne alles zu Fuß erreichen
Punkt 2 führt quasi automatisch zu Punkt 3: Die Sehenswürdigkeiten verteilen sich, bedingt durch die bewegte Geschichte Berlins, auf das gesamte Stadtgebiet, weshalb Schulklassen niemals alles zu Fuß erreichen können. Leihfahrräder sind eine gute Idee, aber um bestimmte Orte zu erreichen, brauchen Schüler:innen und Lehrer:innen einfach öffentliche Verkehrsmittel oder einen Bus. Mit dem eigenen Schulbus oder einem Mietbus nach Berlin zu kommen, ist keine gute Idee – der Verkehr ist, dank Berufsfahrern, Sightseeing-Bussen, Bier-Bikes und neuerdings E-Rollern ohnehin schon chaotisch genug.
- Nicht völlig planlos auf Schulfahrt nach Berlin kommen
Berlin-Klassenfahrten laufen oft etwas verpeilt durch die Gegend und wissen nicht so recht, wo sie gerade sind oder als Nächstes hinwollen. Das liegt vermutlich an der Größe der Hauptstadt, mit der Schüler:innen und Lehrer:innen schlichtweg überfordert sind. Allein Berlin-Mitte, wo sich die für den ersten Berlin-Schulausflug interessantesten Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor, der Alexanderplatz mit dem Fernsehturm oder die Museumsinsel befinden, ist riesig. Deshalb sollten Schüler:innen und Lehrer:innen sich vorab informieren, was die Klasse unbedingt sehen will, diese Orte aufschreiben und sich danach eine Route zusammenstellen – die könnte vorab im Geschichtsunterricht eingebunden sein. Vor allem aber sollten Schüler:innen und Lehrer:innen sich abschminken, ALLES an einem Wochenende sehen zu wollen. Und noch ein kleiner Hinweis: Auch, wenn man beim Aufstieg aus der U-Bahn oft nicht auf Anhieb weiß, in welche Richtung man gehen muss, sollte die Klasse trotzdem einfach gehen. Es gibt wenige Dinge, die Berliner so sehr hassen, wie Touristen, die auf dem Treppenabsatz stehen bleiben und so den Verkehr aufhalten. Was uns wieder zum nächsten Punkt bringt …
- Die Berliner Schnauze nicht mit Unfreundlichkeit verwechseln
Im eben erwähnten Berufs Gedränge kann es schon mal vorkommen, dass Schüler:innen und Lehrer:innen in ein mürrisches Gesicht blicken oder ein genervtes Wort zu hören bekommen. Ansonsten sind die Berliner aber vor allem eins: ehrlich und schlagfertig. Und das sollten die Schüler:innen und Lehrer:innen keineswegs mit Unfreundlichkeit verwechseln. Auch sollten Lehrer:innen sich nicht wundern, wenn sie in Berlin sofort ungefragt geduzt werden. Wer hier länger lebt, wundert sich eher, wenn er plötzlich gesiezt wird. Auch interessant: Von wegen unfreundlich!
- Nicht nur dahin gehen, wo alle hingehen
Einen Plan für die Klassenfahrt zu haben, ist gut. Aber nichts ist schöner, als sich als Klasse auch einfach mal treiben zu lassen und außergewöhnliche Läden abseits der Touristenpfade zu entdecken. Ganz wunderbar geht das für Schüler:innen und Lehrer:innen in den vielen Kiezen der Stadt. Wer es eher gediegener mag, sollte eine Schulfahrt nach Prenzlauer Berg oder Schöneberg machen, etwas wilder und multikultureller geht es in Neukölln und Kreuzberg zu, und für alle Lehrer:innen die die Natur und Wasser lieben, werden in Spandau oder Köpenick fündig. Den aus unserer Sicht besten Blick auf die Stadt hat man übrigens nicht vom Fernsehturm am Alexanderplatz aus, sondern von der Siegessäule im Tiergarten. Der Aufstieg kostet nur wenige Euros pro Schüler– und vor allem hat man vor hier einen Ausblick auf Berlin MIT dem Fernsehturm, dem wohl prominentesten Wahrzeichen.
- Schüler:innen und Lehrer:innen sollten von einigen Sehenswürdigkeiten nicht zu viel erwarten
Auf Fotos sieht das Brandenburger Tor viel größer aus, als es tatsächlich ist. Wenn Schüler:innen und Lehrer:innen dann davor stehen, sind sie mitunter enttäuscht, auch, weil drumherum fast nur Souvenirläden und überteuerte Cafés und Restaurants zu finden sind. Ähnlich ist es beim Checkpoint Charlie: Am ehemaligen Grenzübergang, der den sowjetischen mit dem US-amerikanischen Sektor verband, steht heute nur noch eine nachgebaute Kontrollbaracke, Schüler:innen und Lehrer:innen können sich gegen Bezahlung mit als Soldaten verkleideten Schauspielern fotografieren. Enttäuschte Gesichter sieht man auch an der East Side Gallery: Klassen, die den Weg bis dorthin auf sich genommen haben, müssen entlang einer lauten Straße laufen, Fotos von der Mauer mit den Kunstwerken darauf lassen sich wegen der vielen Autos nur schwer machen. Nichtsdestotrotz sind diese sowie viele weitere Orte Berlin geschichtlich von großer Bedeutung – und interessant für jeden Geschichtsunterricht. Klassen, die sich das vor Augen halten und einfach mal innehält, statt wie wild Fotos zu schießen, können gar nicht enttäuscht werden.
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