Aus europäischen Verhältnissen sind wir einen Mangel an Kleidung nicht gewöhnt. Wir alle haben sie im Übermaß. Passen die vorhandenen Farben nicht überein, wird neu gekauft. Die deutsche Bevölkerung kommt dadurch auf durchschnittlich 5,2 Milliarden Kleidungsstücke.
Andere Länder hingegen sind arm dran. Dies sind meistens die Gegenden der Welt, in denen die Kleidung für den Europa-Export gefertigt wird. Die Bedingungen bei dieser Arbeit sind oft sehr schlecht. Gesundheitsschädigende Aspekte kommen hinzu.
Damit die Schüler*innen verstehen, warum ein nachhaltiger Handel mit Kleidung sowie die soziale Gerechtigkeit bei der Herstellung dieser von absoluter Notwendigkeit sind, erforschen sie ein Kleidungsstück bis ins Detail. Welche Faser wurde verwendet? Ist diese gebleicht oder coloriert? Welchem Zeitaufwand bedarf es, das Kleidungsstück zusammenzunähen?
Grundlage vieler Textilien ist Baumwolle. Daher erörtern die Schüler*innen den Anbau sowie die Ernte von Baumwolle. Auch deren Weiterverarbeitung wird näher beleuchtet. Unter welchen Arbeitsbedingungen findet das Herstellen von Kleidung statt?
Mittels eines Rollenspiels werden die Schüler*innen ähnlich dem Programmpunkt “Welthandel am Beispiel von Kakao” spielerisch angeleitet. Die Klasse wechselt dabei immer wieder die Perspektive. Dies soll helfen, alle Positionen des Textilhandels zu verstehen. Damit die Schüler*innen zukünftig beim Shoppen selbst auf nachhaltige Kleidung schauen können, werden ihnen die verschiedenen Siegel erklärt. Diese sind in der Kleidung vernäht. Sie geben Hinweise darauf, wie fair und nachhaltig ein Kleidungsstück produziert wurde.
Wer Lust hat, kann im Anschluss an das Planspiel eigene Stoffbeutel und/oder T-Shirts bedrucken – ein tolles Andenken an die Klassenreise.
Das Programm über Kleidung und soziale Nachhaltigkeit dauert 4 bis 5 Stunden. Es ist variabel an die Verfügbarkeit der Schulklasse anpassbar. Aufgrund der Lerninhalte eignet es sich erst ab einem Alter von 13 Jahren bzw. Klassenstufe 7. Mit mindestens 15 sowie maximal 25 Schüler*innen ist das Programm zu besetzen. Es findet in Anlehnung an den Lehrplan statt, sodass es einen effektiven Nutzen auf den Unterricht hat.